Wie im letzten Beitrag bereits gehofft, wurde diese Woche die Kiesfangleiste angebracht. Die Jungs waren sehr schnell und in einer guten Stunde mit Zuschneiden und Verschweißen fertig. Jetzt müssen wir nur noch den variablen Teil (zur Höheneinstellung) anbringen, da im Paket leider die Schrauben gefehlt haben. Eine kurze Mail an den Anbieter und schon hat er angerufen und wollte diese am nächsten Tag per Express senden. Da wir den Splitt und den Belag frühestens in 2 Wochen aufbringen kann man sich die Kosten sparen. Die Schrauben sind auch ohne Express am Samstag angekommen.
Wir haben uns mittlerweile für die Granitplatten von Redsun Tahiti Blue Elegance Linea im Format 40x80x3 entschieden. Ich kann hier nur wieder erwähnen Preise zu vergleichen. Unser Baustoffhändler wollte zunächst 22% mehr, als der günstigeste Anbieter inklusive Transport über ca. 350km mit Abladen. Das sind mehrere hundert Euro.
Splittmengen
Wir werden diese in einem Splittbett aus Basalt 2-5mm verlegen. Dieser verdichtet sich aufgrund der Körnung nicht mehr nach, ist frostsicher und ist härter als Kalbsplitt, wo Abrieb entstehen kann.Leider kostet hier die Tonne fast das doppelte zum Kalksplitt 2-8mm, aber die Investition tätigen wir, unter anderem auch auf Anraten unseres Gala-Bauers.
Die Mengenermittlung erfordert ein Rückdenken an die Geometrie in der Schule oder der Ausbildung/Studium. Wir haben ein Fläche mit Gefälledämmung und benötigen die Menge an Splitt zum Auffüllen und zusätzlich 2-4cm, da man die Terrassenplatten ja nicht direkt auf die Bautenschutzmatte liegen sollte. Wie berechne ich nun dieses Volumen?
Ich habe zunächst die Flächen in Bereiche eingeteilt, damit ich ungefähr gleiches Gefälle je Bereich habe. Damit kann man vom niedriegsten zum höchsten Punkt den Unterschied bestimmen, die hälfte nehmen und mit Länge und Breite das Volumen ausrechnen. Und damit haben wir schon den ersten Fehler bei allen Bereichen, die nicht den höchsten Punkt der Dämmung beinhalten. Bei uns ist der höchste Punkt die Stelle mit 120mm auf 100mm Dämmplatten (Nr. 5). Am Haus entlang fällt diese nun bis auf 80mm (Nr. 3).Wenn ich nun vom niedrigsten punkt mit 20mm auf die 80mm rechne, dann habe ich das Volumen zwischen 80 und 120mm nicht berücksichtigt. Dann fehlt da einiges an Splitt.Die Kehlen und Grate sind bei genauer Berechnung eine eigene Herausforderung. Also was tun?
Die Lösung ist ganz einfach. Hat aber gedauert bis ich darauf gekommen bin. Zu dem Gefälleplan wurde auch eine Liste mit den Abmaßen und Volumen der einzelnen Platten geliefert. Also kennen wir das gesamte Volumen der Dämmung. Das Volumen der Terrasse ist nun einfach zu berechnen. Fläche mal Plattenstärke plus Splittbett ca. 20mm. Daraus erhalten wir dann 140mm, was mit meiner Terrassenfläche von 68m² ca. 9,5m² ergibt. Die Dämmung waren ca. 4,3m³, was einen Splittbedarf von ca. 5,25m³ ergibt. Gemäß Umrechnungsfaktor 1,7 für Basaltsplitt ergibt dies ca. 9Tonnen. Jetzt haben wir so ziemlich genau den benötigten Bedarf.
Damit das Wasser aber nicht auf den Platten stehen bleibt legt man normalerweise ein Gefälle. Wenn wir nun von nur 1% ausgehen, dann benötigen wir 1,5m³ weniger Splitt. Wie wir nun wieder darauf kommen?
Wir wissen, dass die Terrasse ca. 5,75m lang und ca. 8m breit ist. 1% auf 6m sind 6cm. Somit können wir nun die Volumenbereichnung eines Keiles machen.
1/2 x 0,06m x 8m x 5,75m= 1,38m³
Die gleiche Berechnung machen wir jeweils für die anderen Flächen, welche wir uns sinnvoll einteilen. Im Bereich des Balkons haben wir nur 2m Breite. Daher haben wir hier auch nur 2cm Gefälle. Insgesamt ergibt das dann die bereits genannten 1,5m³. Kleine Anmerkung : Die Zeichnung am Erker mit den 2HA Platten ist falsche. Hier ist der Durchgang 75cm und nicht 1,5m wie in der Zeichnung. Daher muss man bei der Volumenberechnung etwas aufpassen. Nun haben wir statt 5,25m³ (9to) nur noch 3,75m³ (6,4to). Im Schnitt verringert sich nun die Flächenbelastung von 132kg/m² auf 94kg/m².
Belastung der Decken
Der ein oder andere fragt sich nun, was hat den Flächenbelastung hier verloren? Alle Balkone oder Dachterrassen oder auch Gebäudezwischendecken haben eine maximale Belastung pro Quadratmeter. In unserem Fall hat der Statiker 180kg/m² „Belagslast“ und 400kg/m² Verkehrslast berechnet. Die Unterschiede der beiden Lasten sind einfach erklärt: Belagslast ist der Bodenaufbau (Dämmung, Kies, Platten), Verkehrslast ist das, was darauf gestellt wird (Personen, Möbel, Pflanzen etc.).
Somit dürfen wir nur 180kg/m² für den Bodenaufbau veranschlagen. Wird die Last höher, so kommen wir in die Sicherheitsberechnung ( alles wird immer mit x% Sicherheit berechnet). Arbeiten wir ohne Gefälle, so haben wir im Schnitt die 132kg/m² plus die Dämmung (vermutlich unter 1kg/m²), die Matten und Folien (relativ geringes Gewicht) und die Platten, welche ca. 67kg/m² haben. Damit erreichen wir ca. 200kg/m², bei der Gefällvariante ca. 161kg/m². Wenn wir das nun für den Worst-CAse haben wollen, so können wir das Gewichtig für jede Platte der Gefälledämmung mit dem darüberliegenden Aufbau seperat berechnen. Ich habe dies mal für den Übergangsbereich Terrasse zu Balkon gemacht, ohne ein 1%iges Gefälle zu berücksichtigen. Da wären wir dann bei ca. 215kg/m². Da wir hier aber direkt darunter die 36er Mauer haben und das im Bereich der Sicherheit liegt (Statiker hatte eine ordentliche Prozentzahl auf Rückfrage genannt) brauchen wir uns darum keine Sorgen zu machen.
Wollen wir nicht mit 2cm Splittdecke am höchsten Punkt arbeiten sondern mit mehr, so müssen wir pro cm Höhe mit 1,36m³ Splitt und 2,3to rechnen, was ca. 17kg/m² ausmacht. Da wir nur bei ca. 2m² diese geringe Splitthöhe haben und ansonsten mindestens 4 oder gar 5cm, werden wir auch nur mit 2cm rechnen und verlegen. Somit haben wir eine maximale Schichtdicke des Splittes von ca. 8cm bei 1% Gefälle.
Damit die Elektroinstallation bis zum Plattenlegen erledigt sind, haben wir die Außensteckdosen- und Schalter bestellt. Das sind zwar die gleichen, wie wir sie schonmal direkt im Laden gekauft haben, allerdings sind die momentan nicht vorrätig. Am Freitag sollen sie geliefert werden, voraussichtlich.
Jetzt brauche ich nur noch etwas um die Leitungsschlitze zu schließen, da ich gelernt habe, dass man im Außenbereich Uniflott und Co. normalerweise nicht benutzt. Der Gang in Baumarkt die Tage ist wohl nicht zu vermeiden.